Ausbildung in der Industrie Oberflächenbeschichter/in in der Galvanik – Hartverchromen und Vernickeln
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Der Beruf des Oberflächenbeschichters beziehungsweise der Oberflächenbeschichterin in der Galvanik ist für die industrielle Fertigung von großer Bedeutung. In einer dreijährigen dualen Ausbildung lernen die Auszubildenden die metallische Beschichtung von Substraten, um die Eigenschaften von Werkstoffen zu verbessern oder sie zu schützen. Die Ausbildung umfasst theoretisches Wissen in Chemie und Werkstoffkunde sowie praktische Fähigkeiten im Umgang mit Galvanikanlagen. Nach dem Abschluss stehen vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten wie Techniker oder Meister zur Verfügung, die den Weg zu verantwortungsvollen Positionen eröffnen. Dieser Beruf verbindet technisches Interesse und handwerkliches Geschick und ist besonders zukunftsorientiert.
Der Beruf des Oberflächenbeschichters oder der Oberflächenbeschichterin in der Galvanik ist ein hochspezialisierter Handwerksberuf, der in der industriellen Fertigung eine wichtige Rolle spielt. Die Hauptaufgaben bestehen darin, Metall- und Kunststoffteile mit metallischen Überzügen zu versehen, um deren Oberfläche zu schützen oder funktionale bzw. optische Eigenschaften zu verbessern. Besonders gefragt sind Fachkräfte im Bereich Hartverchromen und Vernickeln, die diese Beschichtungen präzise und passgenau auftragen.
Ausbildungsinhalte – Schule versus Betrieb
Die Ausbildung zum Oberflächenbeschichter/in dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt dual – das heißt, sie verbindet den Unterricht an der Berufsschule mit der praktischen Arbeit im Ausbildungsbetrieb. Dabei ergänzen sich theoretische Grundlagen und praktisches Können optimal:
- In der Berufsschule erhalten Auszubildende Kenntnisse in Chemie, Physik und Werkstoffkunde. Hier lernen sie die chemischen und physikalischen Prozesse der Galvanik kennen, arbeiten mit Formeln und verstehen, wie unterschiedliche Metallüberzüge entstehen. Ebenso werden Grundlagen in Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Qualitätskontrolle vermittelt. Der Unterricht bereitet auf die bevorstehenden Zwischen- und Abschlussprüfungen vor und bereitet die Jugendlichen auf den technologischen Wandel vor.
- Im Ausbildungsbetrieb steht die praktische Umsetzung im Vordergrund. Auszubildende erlernen das Einrichten und Bedienen von Galvanikanlagen, das Vorbereiten von Werkstücken, das Messen von Schichtdicken und das Einhalten von Prozessparametern. Insbesondere im Hartverchromen werden Schichten mit hoher Härte und Abriebfestigkeit erzeugt, die häufig in der Automobil- oder Maschinenbauindustrie eingesetzt werden. Das Vernickeln sorgt oft für Korrosionsschutz und eine ansprechende Oberfläche bei technischen Bauteilen. Darüber hinaus ist das richtige Handling von Chemikalien und deren Entsorgung ein wichtiger Teil der Ausbildung im Betrieb.
Prüfungen während der Ausbildung
Die Ausbildung schließt mit einer Zwischenprüfung und einer Abschlussprüfung ab, die vom zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) Prüfungsstellen organisiert werden. Diese Prüfungen umfassen einen schriftlichen, praktischen und mündlichen Teil. Dabei müssen die Auszubildenden ihr theoretisches Wissen ebenso nachweisen wie ihre praktischen Fertigkeiten. Wegen der anspruchsvollen chemisch-technischen Abläufe und der Handhabung von chemischen Substanzen ist eine gewissenhafte Vorbereitung wichtig.
Weiterbildungsmöglichkeiten – Techniker und Meister
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung bieten sich verschiedene Weiterentwicklungschancen, um im Beruf weiter aufzusteigen oder sich zu spezialisieren. Besonders beliebt sind:
- Techniker „Galvanotechnik“: Eine Aufbauqualifikation, die tiefere Kenntnisse in Verfahrenstechnik, Qualitätsmanagement und Produktion vermittelt. Techniker sind oft in der Planung, Steuerung und Optimierung von Galvanikprozessen tätig.
- Meister „Oberflächenbeschichter/in“: Die Meisterausbildung qualifiziert zur Übernahme von Führungs- und Ausbildungsaufgaben im Betrieb. Meister können eigenständig Teams anleiten, Betriebsabläufe organisieren und Auszubildende betreuen.
Beide Weiterbildungen öffnen Türen zu verantwortungsvollen Positionen – etwa in der Fachberatung, im technischen Vertrieb oder in der Qualitätssicherung.
Infografik: Übersicht der Ausbildungsinhalte und Prüfungsschritte
Die Infografik zeigt auf einen Blick den dualen Ablauf und die Inhalte der Ausbildung zum Oberflächenbeschichter/in mit Fokus auf Hartverchromen und Vernickeln:
- Schulische Inhalte: Chemie (Galvanische Prozesse, pH-Werte, Elektrolyte), Physik (Elektrochemie, Stromstärken), Werkstoffkunde, Arbeitsschutz
- Betriebliche Praxis: Vorbereitung der Werkstücke, Bedienung von Galvanikanlagen, Schichtdickenmessung, Prozesskontrolle, Umgang mit Chemikalien
- Prüfungen: Zwischenprüfung (nach ca. 18 Monaten), Abschlussprüfung (praktisch, schriftlich, mündlich)
- Weiterbildung: Techniker (Galvanotechnik), Meister (Oberflächenbeschichter)
Fazit
Die Ausbildung zum Oberflächenbeschichter bzw. zur Oberflächenbeschichterin in der Galvanik ist eine spannende Kombination aus naturwissenschaftlichem Wissen und handwerklichem Geschick. Wer Freude an Technik, Präzision und Sauberkeit hat und Interesse an einem Beruf mit guten Karrierechancen sucht, findet hier eine ideale Möglichkeit. Die duale Ausbildung verknüpft Theorie und Praxis optimal, und mit Weiterbildungen wie Techniker oder Meister stehen die Türen zu verantwortungsvollen Positionen offen.
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