Beruflich durchstarten: Inspiration und Orientierung für deinen Weg

Die richtige Firmenauswahl Worauf es bei der Wahl des Ausbildungsbetriebs ankommt!

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Du hast dich, nach reiflichen Überlegungen, für einen Beruf entschieden, in dem du ausgebildet werden möchtest! Nun stellt sich die Frage, bei welchen Firmen möchtest du gerne arbeiten? Die Wahl des passenden Ausbildungsbetriebs ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg in das Berufsleben. Die richtige Entscheidung kann den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere legen, während eine unüberlegte Wahl Frustration und einen holprigen Berufsstart zur Folge haben kann. Daher sollten sich Schulabgänger frühzeitig mit der Frage auseinandersetzen: Welche Strategien helfen bei der Auswahl der richtigen Firma für eine Ausbildung – und worauf sollte man dabei achten?

Ein erster wichtiger Schritt ist die Suche nach einem geeigneten Unternehmen, in dem du deine Ausbildung absolvieren möchtest. Nimm dir dazu Zeit! 

Recherche nach geeigneten Unternehmen

Sobald ein Berufsfeld feststeht, gilt es, passende Ausbildungsbetriebe zu finden. Gute Informationsquellen sind:

  • Online-Plattformen wie die Jobbörse der Agentur für Arbeit, azubiyo.de oder ausbildung.de
  • Unternehmenswebsites
  • Ausbildungsmessen und Berufsinformationstage
  • Empfehlungen von Lehrer, Eltern oder Bekannten

Empfehlungen bzw. Gespräche mit Menschen, die Einblicke in die Ausbildungsbetriebe haben, an denen du interessiert bis, können sehr wertvoll sein. Aber es ist wichtig, dass man nicht nur mit einer Person spricht. Ein Bild entsteht erst, wenn man sich mit mehreren Menschen ausgetauscht hat, da jeder einen unterschiedlichen Blickwinkel hat. 
Neben objektiven Faktoren solltest Du bei der Auswahl auch Deinem „Bauchgefühl“ bzw. Instinkt Raum geben. Wenn Du trotz allen objektiv positiven Gründen kein gutes Gefühl hast, dann verlasse dich darauf, insbesondere auch, wenn du in der Position bist, dass dir evtl. mehrere Firmen das Angebot unterbreiten, eine Ausbildung zu starten.
Wichtig: Nicht nur große, bekannte Firmen bieten gute Ausbildungen. Auch kleinere Betriebe können sehr engagiert in der Ausbildung sein. 

Qualität der Ausbildung prüfen

Ein entscheidender Punkt ist die Qualität der Ausbildung im Unternehmen. Was nützt es dir einen Ausbildungsbetrieb zu finden, der dich nur als billige Arbeitskraft für Hilfstätigkeiten einsetzt, dir aber zu wenig Know-how in der Ausbildung vermittelt? Am Ende der Ausbildung verfügst du dann evtl. über zu wenige Fähigkeiten. Kein guter Start! Aus diesem Grund ist es ebenfalls wichtig, zu schauen, wie der dein zukünftiger Arbeitgeber sich in der Ausbildung engagiert.
Folgende Aspekte geben Hinweise darauf:

  • Ist das Unternehmen IHK- oder HWK-zertifiziert?
  • Gibt es Ausbilder mit pädagogischer Qualifikation?
  • Wie viele Azubis wurden in der Vergangenheit übernommen?
  • Wie bewerten ehemalige Auszubildende den Betrieb (z. B. über Bewertungsportale wie kununu)?

Bereits im Bewerbungsgespräch oder beim Probearbeiten kannst du gezielt danach fragen, wie die Ausbildung im Betrieb abläuft, welche Unterstützung du bekommst und Entwicklungsmöglichkeiten du zukünftig hast. 

Betriebsklima und Unternehmenskultur hinterfragen

Spaß am ausgeübten bzw. zu erlernenden Beruf ist wichtig. Es soll dir Freude bereiten, wenn du morgens in deinen Ausbildungsbetrieb zur Arbeit gehst. Dazu gehört aber auch, dass man sich im Ausbildungsbetrieb wohl fühlt.

Ein gutes Betriebsklima ist essenziell für eine erfolgreiche Ausbildung. Während Vorstellungsgesprächen, Praktika oder Schnuppertagen kann man oft ein Gefühl dafür bekommen, wie das Unternehmen mit seinen Mitarbeitenden umgeht.
Fragen, die man sich stellen sollte:

  • Würde ich mich in diesem Unternehmen wohl fühlen?
  • Wird offen kommuniziert?
  • Wirken die Mitarbeitenden zufrieden?
  • Gibt es Angebote wie Azubi-Tage, Weiterbildungsmöglichkeiten oder Mentoring?
  • Welche Angebote gibt es für alle Mitarbeiter (Bsp. Firmenfitness, Jobticket, Rabatte auf den Kauf firmeneigener Produkte, betriebliche Altersvorsorge, Firmenevents (Sommerfest, Ausflüge, Weihnachtsfeier…). Notiere dir die Punkte, die angeboten sind und bewerte sie für dich.

In jedem Fall ist es wichtig, dass du in einem Betrieb „landest“, in dem du dich wohl fühlst und Wertschätzung erfährst.

Lage berücksichtigen

Was nützt es dir, wenn der Betrieb, der dir am besten zusagt in Grönland ist, du aber in Deutschland zu Hause bist. Zugegeben, ein Extrembeispiel, dennoch ist es wichtig für dich zu prüfen, ob dein zukünftiger Ausbildungsbetrieb gut für dich erreichbar ist. Wenn du bereits einen Roller- oder Autoführerschein hast, ist es nicht so wichtig, ob du morgens 5,10 oder 30 km zur Arbeit fährst. Ohne Führerschein wird es dann oft schon schwieriger. Insbesondere wenn in deinem Ort der ÖPNV keine guten Anbindungen zu deinem Ausbildungsbetrieb bietet. Neben inhaltlichen Aspekten spielen auch praktische Überlegungen eine Rolle:

  • Wie weit ist der Arbeitsweg?
  • Habe ich einen Führerschein und einen motorisierten „Untersatz“, mit dem ich meine Firma gut erreichen kann?
  • Gibt es gute ÖPNV-Verbindungen?

Fahrgemeinschaften können ebenfalls eine Option sein. Vielleicht hast Du Verwandte oder Bekannte, die ebenfalls in Deinem Ausbildungsbetrieb beschäftigt sind. Dann kann eine Fahrgemeinschaft funktionieren. Aber auch nur dann, wenn keine Schichten gearbeitet werden bzw. die Arbeitszeiten redundant sind. 

Arbeitsbedingungen & Geld

Machen wir uns nichts vor! Es ist wichtig, dass man sich einen Beruf und eine dazu passende Firma zur Ausbildung aussucht, bei der man ein gutes Gefühl hat und man auch gut ausgebildet wird. Dennoch musst du als Auszubildender auch darauf schauen, ob du mit der Ausbildungsvergütung zurechtkommst. Insbesondere auch dann, wenn das „Hotel Mama“ bereits geschlossen wurde und du deinen Lebensunterhalt komplett selbst verdienen musst!
Dazu kommt, ob die Anzahl der Urlaubstage sowie Arbeitszeiten passen. In einigen Firmen gibt es beispielsweise Betriebsferien. Hier werden oft bis zu 50% der Urlaubstage vom Arbeitgeber ver- bzw. geplant. Passt das zu deinen Vorstellungen?

  • Sind die Arbeitszeiten mit dem persönlichen Alltag vereinbar?
  • Wird eine tarifliche Ausbildungsvergütung bezahlt?
  • Welchen Urlaubsanspruch habe ich und wie kann ich meine Urlaubstage planen?
  • Besteht eine Übernahmechance nach der Ausbildung?

Ausbildungsvergütung und Arbeitszeiten sollten fair und transparent geregelt sein – idealerweise angelehnt an einen Tarifvertrag.

Schlussbetrachtung

Die Wahl des richtigen Ausbildungsbetriebs ist keine Entscheidung, die leichtfertig getroffen werden sollte. Wer seine eigenen Interessen kennt, gezielt recherchiert und die Qualität der Ausbildung hinterfragt, erhöht die Chancen auf einen gelungenen Start ins Berufsleben. 

Ein gesundes Betriebsklima, realistische Entwicklungschancen und gute Rahmenbedingungen sollten bei der Wahl ebenso berücksichtigt werden wie die Ausbildungsinhalte selbst. So wird aus der Ausbildung nicht nur ein Pflichtprogramm, sondern der erste Schritt in eine erfüllende berufliche Zukunft.